Lymphödeme gehören zu den häufigen Komplikationen nach einer Krebsbehandlung, insbesondere nach Operationen oder Bestrahlungen. Die Schwellungen, die durch eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit entstehen, können nicht nur unangenehm sein, sondern auch die Lebensqualität beeinträchtigen. Doch es gibt gute Nachrichten: Gezielte Bewegung kann helfen, die Symptome zu lindern und das Wohlbefinden zu verbessern – ergänzend zu medizinischen Maßnahmen wie Lymphdrainage.
Warum ist Bewegung bei Lymphödemen so wichtig?
Bewegung spielt eine zentrale Rolle bei der Unterstützung des Lymphsystems. Sie fördert den Lymphfluss, wodurch die angestaute Flüssigkeit besser abtransportiert wird. Das hilft nicht nur, die Schwellungen zu reduzieren, sondern hat auch positive Effekte auf das allgemeine Wohlbefinden. Regelmäßige Bewegung kann zudem Stress abbauen, die Beweglichkeit fördern und die Lebensqualität nachhaltig verbessern.
Welche Übungen sind besonders geeignet?
Es gibt eine Vielzahl von Übungen, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Lymphödemen abgestimmt sind. Hier sind einige der besten Übungsarten:
Kardiovaskuläre ÜbungenSanfte Ausdaueraktivitäten wie Walking, Schwimmen oder Radfahren sind ideal. Diese Übungen steigern die Herzfrequenz und fördern den Lymphfluss, ohne die Gelenke zu belasten. Besonders effektiv ist Reaktiv-Walking, eine Art Power-Walking mit speziellen, mit Granulat gefüllten Hanteln. Diese Bewegungsform hat sich bei meinen Kundinnen als besonders hilfreich erwiesen.
Dehn- und BeweglichkeitsübungenPraktiken wie Yoga oder Tai Chi verbessern die Beweglichkeit und helfen, Verklebungen und Narbengewebe zu lösen. Auch leichtes Faszientraining kann wahre Wunder bewirken, um die Elastizität des Gewebes zu fördern und Spannungen zu reduzieren.
KräftigungsübungenLeichte Kraftübungen wie Bizepscurls, Schulterheben oder Wandliegestütze stärken die Muskulatur und fördern die natürliche Lymphdrainage. Wichtig ist, mit geringem Widerstand zu beginnen und die Intensität langsam zu steigern.
Spezielle Übungen für Arm-Lymphödeme
Für Betroffene mit Arm-Lymphödemen können gezielte Übungen eine deutliche Linderung bringen:
Schulterrollen: Sanfte, kreisende Bewegungen mit den Schultern helfen, die Gelenke zu lockern und eine gute Haltung zu fördern.
Nackendehnungen: Den Kopf vorsichtig zur Seite neigen, um die Muskulatur zu entspannen und den Lymphfluss zu fördern.
Bizepscurls: Mit leichten Gewichten oder alltäglichen Gegenständen die Arme stärken, um die Lymphdrainage anzuregen.
Wichtige Tipps für das Training
Langsam starten: Beginnen Sie mit sanften Übungen und steigern Sie die Intensität behutsam. Ihr Körper zeigt Ihnen, was möglich ist.
Kompressionskleidung tragen: Kompressionsärmel oder -strümpfe können während der Übungen den Lymphfluss unterstützen.
Hautpflege beachten: Halten Sie Ihre Haut sauber und gut gepflegt, um Infektionen zu vermeiden, die das Lymphödem verschlimmern könnten.
Regelmäßige Pausen einlegen: Achten Sie auf Ihren Körper und vermeiden Sie Überanstrengung.
Warnsignale und Vorsichtsmaßnahmen
Sollten Sie Anzeichen wie zunehmende Schwellung, Hautspannung, Rötung, Überwärmung oder Schmerzen bemerken, pausieren Sie die Übungen sofort und konsultieren Sie Ihren Arzt. Vermeiden Sie zudem schwere Lasten und repetitive Bewegungen, die das betroffene Gebiet unnötig belasten könnten.
Fazit: Bewegung als Schlüssel zur Linderung
Regelmäßige Bewegung ist eine effektive Methode, um die Symptome von Lymphödemen zu lindern und die Lebensqualität zu steigern. Mit der richtigen Auswahl an Übungen und der Beachtung wichtiger Vorsichtsmaßnahmen können Sie aktiv zur Verbesserung Ihres Wohlbefindens beitragen.
Ihr Weg zur Linderung beginnt mit der ersten Bewegung. Haben Sie Fragen oder möchten Sie Ihre Erfahrungen teilen? Kontaktieren Sie mich gerne oder tauschen Sie sich mit Gleichgesinnten in unserer Community https://skool.com/cancer-fitness-club/
Bleiben Sie aktiv und hören Sie auf Ihren Körper!
Herzlichst,Frank Vogelgesang💚
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